Keine Angst, dies ist kein Jahresrückblick, vielmehr geht es heute darum, was 2018 alles auf dem Programm stehen könnte. Ich schreibe extra “könnte”, denn momentan befinde ich mich in einer kleinen “jo, wat nu”-Phase. Das Jahr 2017 war eine sehr ausgefüllte Zeit. Der Großteil war dominiert vom Schreiben meines Buches “Motorräder fotografieren“. Abend um Abend habe ich in die Tasten gehauen, Fotos rausgesucht, Skizzen und Diagramme am Rechner zusammengeklickt und natürlich Fotoshootings veranstaltet, um die Seiten mit viel schönem Bildmaterial zu füllen. Dann war die Manuskriptabgabe, Bilder tauschen, Bilder neu machen, Text verfeinern, Fehler finden, mehrere Satzfahnen…. und auf einmal war es vorbei.
Okay, jetzt sind wir doch schon in einem halben Rückblick, sorry. Kurz darauf habe ich mich ins nächste Print-Abenteuer gestürzt und einen Motorradkalender für 2018 aufgelegt (es sind noch welche da, sucht ihr noch ein Weihnachtsgeschenk?). Das nahm wieder ein paar Wochen in Anspruch, war aber unterm Strich natürlich nicht mal annähernd so viel Arbeit wie das Buch. Und dann war auch der Kalender da, schwupps schon war die Saison vorbei und nun… fotografische Stille.
Da sitze ich nun und bin in ein kleines Kreativ-Loch gefallen. Das Buch markierte einen Meilenstein, ab dem ich Dinge nun auch anders machen möchte. Ich habe bei den letzten beiden Fotosessions dieses Jahr gemerkt, dass ich mich fotografisch wie auf Schienen bewege. Das was ich mache, beherrsche ich gut. Die Ergebnisse stimmen, die Biker sind glücklich mit den Fotos. Aber wenn ich meine Bilder durchblättere, kommen gewisse Motive immer wieder. Ich habe mich an meine “Rezepte” gewöhnt und arbeite beim Fotografieren die Bilder nach einem einstudierten Muster ab.
Das möchte ich 2018 durchbrechen und fotografisch neue Wege gehen. Damit meine ich nicht abgefahrene Experimente mit Analogfilmen oder kubistische Motorradkunst (was auch immer das sein mag), sondern eine andere Art der Bildgestaltung. Ich möchte den Biker etwas mehr in das Bild mit einbeziehen. Meine Fotos zeigen bislang immer die Maschine im Zentrum. Es sind Technik-Portraits. Aber hinter jedem (pardon, auf jedem) Motorrad sitzt ein Biker, der stolz auf seine Maschine ist. Und hier möchte ich den Menschen mehr ins Zentrum rücken.
Das ist nur ein Gedanke von vielen. Aber auch konkrete Ideen zur Bildgestaltung fliegen in meinem Kopf herum. Seit längerem liebäugele ich z.B. mit einer Nebelmaschine. Doof nur, dass die Strom braucht und man daher in der Wahl der Location stark eingeschränkt wird. Ich möchte auch mal wieder Studiofotos machen und dabei nicht nur einen schwarzen Hintergrund, sondern z.B. eine dunkle Werkstatt als Szene bieten. Motorräder in Bewegung zeigen wäre auch mal wieder schön…
Ich werde weiter bloggen und, sofern sich die Möglichkeit bietet, Artikel in Printmedien über Motorradfotografie veröffentlichen. Es steht sogar die Idee zu einem Motorradfotografie-Workshop im Raum, aber da stoße ich an eine zeitliche Grenze. Denn eins dürft ihr nicht vergessen: Ich habe eine Familie, einen Vollzeitjob in der Industrie und mache den ganzen Motorrad- und Motorradfotografiespaß in der restlichen Zeit. Mehr geht irgendwann nicht mehr.
FAZIT: Die fotografische Entwicklung wird weitergehen. Wohin die Reise geht, kann ich noch nicht sagen, aber fest steht: Ich werde nächstes Jahr wieder viel fotografieren und weiterhin darüber berichten.
Hallo Julian, ich habe Deinen Artikel gelesen und eine Anmerkung. Nebelmaschine! Da habe ich den gleichen Gedankengang. Steckdose, eher nicht. Stromerzeuger, hmm, auch nicht. Spannungswandler, das könnte es sein! Gruß Michael
PS Bin auch stolzer Besitzer deines Buches. Ich bin der, der Dir mal eine PC-Tastatur in den Biergarten gebracht hat 😉
Hallo Michael, Danke für Deine Unterstützung! Eine Nebelmaschine steht auf meiner Weihnachts-Wunschliste, und vielleicht war ich ja brav genug. Und natürlich weiß ich, wer Du bist 🙂 Ich hatte Dir mal ein Bier spendiert für das Posten eines Selfies bei der Foto-Aufgabe “Schönheit des Verfalls”.