Teil 2 des Shootings mit Michaels Kawasaki Z800 (Teil 1 ist hier). Nachdem wir uns auf dem Feldweg fotografisch ausgetobt hatten, fuhren wir zu seinem Haus, um in seiner Einfahrt weiter zu arbeiten.
Am liebsten benutze ich ausgefallene Locations, die zur Maschine passen. Industrieatmosphäre, abgewrackte Hallen, Betonwände, so Sachen eben. Aber leider sind solche Locations nicht immer zu haben bzw. zu organisieren. Daher wollte ich mal schauen, was sich in einer ganz normalen Hauseinfahrt vor einem Garagentor realisieren lässt.
Ich habe für diese Fotos die Lightpainting-Methode angewendet. D.h. die Kamera stand auf einem Stativ, ich habe mehrere Sekunden belichtet und dabei einen LED-Leuchtstab durch das Bild geführt, um das Motorrad und die Umgebung zu belichten.
Alle Bilder sind aus mehreren Einzelaufnahmen zusammengesetzt. Die Methode habe ich schon einmal in einem Video erläutert (da wurde das Moped angeblitzt, aber die Nachbearbeitung ist die gleiche). Die Technik funktioniert prinzipiell so: Man überlagert die hellsten Stellen jeder Einzelaufnahme, auf jeder Aufnahme ist ein anderer Teil des Mopeds beleuchtet. So wird ein “Lichtpuzzle” des Motorrades erzeugt).
Da die oben gezeigte Aufnahme etwas zu brav war, habe ich meine Nebelmaschine ausgepackt und die Maschine ein wenig eingenebelt.
Das war ein neues Erlebnis für mich. Der Kunstnebel verfliegt schnell und bilder dann einen weißen Schleier über dem gesamten Bild. Das bedeutet, auch hier musste ich zig Einzelaufnahmen kombinieren, um den Nebel so hinzubekomen, wie er auf dem Bild oben zu sehen ist. Also habe ich die Bilder wieder in Photoshop überlagert und so lange herumgeschnipselt, bis das endgültige Bild herausgekommen ist.
*** Unterbrechung***
Kennt ihr schon den Motorradkalender für 2019? Im nächsten Jahr kann euch jeden Monat ein anderes Bike begleiten. Der Kalender ist im DIN A3 Querformat mit Spiralbindung und kann ab sofort im Shop für 20€ (inkl. Versand) bestellt werden. Eignet sich auch super als Weihnachtsgeschenk…
***Und weiter gehts***
Schließlich noch ein Portrait des stolzen Bikers in Playboy-Pose 😉 Spaß muss sein. Auch hier ist der LED-Leuchtstab zum Einsatz gekommen. Michael musste während der mehrsekündigen Belichtungszeit einfach mal still halten.
Die folgenden Bilder sind Einzelaufnahmen, sie wurden also nicht wie die vorherigen Fotos aus mehreren Einzelnaufnahmen zusammengesetzt. Solche Bilder (also die unten stehenden) sind sehr einfach. Ihr braucht dazu einen Blitz und eine große Softbox. Ich habe in diesem Fall eine faltbare Softbox mit 80×80 cm, von hinten wird ein Aufsteckblitz reingepackt und los geht es. Die Softbox wird von einem Assistenten sehr nah an das zu fotografierende Objekt gehalten und sorgt so für eine schöne, große Reflektion auf den Oberflächen. Voraussetzung für solche makellosen Nahaufnahmen ist natürlich, dass die Maschine blitzblank ist. Während im Gesamtportrait ein Stäubchen oder eine Schliere vom Putzen untergehen, sind Nahaufnahmen brutalst. Wenn hier nicht im Vorfeld ein picobello gereinigtes Bike steht, habt ihr bei der Nachbearbeitung die Hölle auf Erden bzw. könnt die Aufnahmen direkt auf den Müll werden. Also: Putzen, nochmal putzen, nochmal kontrollieren, Bild machen.
The close-up on the exhaust is awesome…!!