Blitzlicht ist ein wesentlicher Bestandteil der Motorradfotografie, auf vielen meiner Bilder blitze ich. Bislang kamen dazu Aufsteckblitze zum Einsatz, also die kleinen Dinger, welche direkt auf die Kamera gesetzt werden wie z.B. ein Nikon SB-910 wie rechts im Bild zu sehen. Oft benutze ich dazu eine 80x80cm große Softbox, mit welcher das Licht des Blitzes von einer punktförmige in eine flächige Quelle verwandelt.
Merke: nackter Blitz = vom Motorrad aus gesehen eine kleine Lichtquelle, ergo punktförmig; mit Softbox vom Motorrad aus gesehen eine große Fläche.
Die Möglichkeiten dieses Blitzsystems habe ich aber mittlerweile ausgereizt. Die kleinen Aufsteckblitze sind mächtig und man kann viel damit machen, aber wenn es darum geht, eine größere Fläche auszuleuchten, geht ihnen dann doch die Puste aus.
Daher habe habe ich in einen Satz akkubetriebener Studioblitze investiert und mir zwei Godox AD600Pro mit jeweils 600 Ws (Wattsekunden) zugelegt. Zum Vergleich: Ein Aufsteckblitz hat zwischen 60 und 100 Ws. Die AD600Pro haben jeweils einen dicken integrierten Akku, der bis zu 360 Auslösungen bei voller Leistung hält (also praktisch etwas länger, da man selten jedes Bild bei voller Blitzleistung macht). Die Blitze haben einen integrierten Funkempfänger und sind mit den gängigen Marken kompatibel (Canon, Nikon, Sony, Olympus, Panasonic, Fujifilm). Man braucht lediglich einen der Marke entsprechenden Sender, der auf den Blitzschuh der Kamera aufgesteckt wird.
In einem allerersten Test habe ich die Blitze an meiner Triumph Tiger ausprobiert. Das war ein quick’n’dirty Test ohne Softbox. Man sieht: Von der Leistung her passt es, die Lichtqualität ist aber sehr hart. Obwohl die Blitze seitlich von der Maschine positioniert waren, wirkt die Maschine ein bisschen “plattgeblitzt”. Also müssen Softboxen her. In diesem Fall sind das 80×120 cm große Exemplare, welche direkt an den Blitz angeflanscht werden.
Ein ordentliches Testshooting habe ich dann bei meinem Freund Stefan gemacht. Stefan ist Schrauber mit Leib uns Seele und hat schon einige Mashcinen von Grund auf umgekrempelt (siehe z.B. seine Buell 1125 CR oder seine Suzuki B-King). Stefans neuestes Spielzeug ist eine KTM RC8R, welche er diesmal “nur” moderat umgebaut hat: Zierschrauben, Carbonteile, gläserner Kupplungsdeckel, all sowas z.B.
Als Shootinglocation durften wir in die Scheune von Stefans Nachbar, der einen alten Bauernhof bewohnt. Dort konnten wir uns ausbreiten und ich habe die KTM vernünftig abgelichtet. Das obige Bild wurde dann mit zwei Softboxen gemacht.
Was aber machen jetzt diese ominösen Softboxen genau? Dazu schaut euch einmal die beiden Bilder an. Links wurde mit “nackten” Blitzköpfen geblitzt. Das Licht ballert überall hin, erleuchtet hauptsächlich die Umgebung und beim Moped kommt nicht mehr viel an. Rechts dann mit Softbox (man sieht sie am linken Bildrand). Das Licht ist nun gerichtet und kommt von einer großen Fläche. Somit bekommt das Moped mehr Licht ab und die Umgebung weniger. Beachtet z.B. den KTM Schriftzug unten an der Verkleidung oder das Hinterrad. Rechts ist es besser ausgeleuchtet als links.
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