Dies ist Teil 2 des Mohnfeld-Shootings mit der Triumph Tiger 1050SE. Im ersten Teil habe ich mit einem Model zum Sonnenuntergang dort fotografiert, den Bericht findet ihr auch hier auf diesem Blog.

Da mich es aber immer noch gewurmt hatte, dass ich nicht die Lichtstimmung bekommen hatte, welche mir ursprünglich im Kopf herumspukte, entschied ich mich zu einem zweiten Shooting früh am Morgen. Und mit “früh” meine ich den Sonnenaufgang. Das gibt meistens wahnsinnige Lichtstimmungen, nachteilig ist das extrem frühe Aufstehen.

Der Wecker ging um kurz nach vier Uhr, denn um kurz nach 5h ging die Sonne auf und ich wollte vorher dort sein, um die Dämmerung zu erwischen. Diesmal war ich alleine, was immer besonders herausfordernd ist. Denn man ist Biker, Fotograf und Model. Das Bike muss gewuchtet und positioniert, Equipment aufgebaut und die Fernbedienung eingerichtet werden. Das ganze in voller Bikerkluft und bei sommerlichen, wenn auch morgendlichen, Temperaturen.

Die Kamera habe ich mit meinem Smartphone bedient, wofür Sony die kostenlose App “Imaging Edge Mobile” bereitstellt. Die Verbindung wird per WLAN aufgebaut und reicht knapp 20 m weit. Warum nicht weiter weiß ich nicht, WLAN sollte eigentlich deutlich weiter reichen.  Liegt vermutlich daran, dass beide WLAN Geräte akkubetrieben sind und daher das WLAN nicht soviel Wumms hat. Tatsächlich wird sie ab dieser Entfernung sehr instabil.

Das Shooting ist aufgrund des one-man-army-scenarios sehr anstrengend, weil man zwischen den Shots zur Kamera sprinten muss, um einen neuen Bildausschnitt zu wählen. Ein typischer Anfängerfehler ist es nämlich, stundenlang mit dieser einen Einstellung zu fotografieren. Das resultiert dann in sehr vielen ähnlichen Fotos. Zumindest kann man über die App alle Belichtungsparameter steuern, so dass man ein wenig mit Blende und Belichtungszeit spielen kann (wie im Headerfoto dieses Artikels, wo die Rotorblätter der Windkraftanlage leicht verwischt sind aufgrund der Belichtungszeit von 1/6 s).

Kurz bevor die Sonne den Horizont überschreitet (also VOR den besagten 5 Uhr zu der Jahreszeit) beginnt das Schauspiel. Der Himmel geht von einem blau in ein sanftes Orange über, so dass ein Farbenspiel mit vielen Zwischentönen entsteht.
Diese Phase dauert nicht sehr lang, vielleicht 10-15 Minuten. Nutzbar ist das morgendliche Licht mit der Sonne im Bildauschnitt nämlich nur dann, wenn der Himmel schön bunt und nicht überbelichtet, gleichzeitig aber genügend Licht vorhanden ist, um den Vordergrund zu beleuchten (mit ein klein wenig Nachhilfe in Lightroom bzw. Photoshop). Je weiter die Zeit fortschreitet, desto heller wird der Hintergrund.
Das bedeutet, ihr habt nur das kurze Fenster zum Fotografieren, in welchem der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrund nicht zu stark ist.

Dieses Bild ist schon fast grenzwertig, was die Belichtung angeht. Die Sonne im Hintergrund bläst die Lichter großflächig aus. Wenn sie weiter steigt, wird sie intensiver und nur Minuten später könnte man nur noch Fotos machen, auf denen entweder der Himmel komplett weiß oder das Bike gnadenlos unterbelichtet ist.

Wenn die Sonne dann “zu hoch” steht, muss sie aus dem Bildausschnitt verschwinden. Aber auch dann habt ihr noch eine Weile Zeit, um die schöne morgendliche Lichtstimmung einzufangen. Auf dem obigen Bild z.B. steht die Sonne immer noch knapp über den Horizont und gibt der ganzen Szene eine angenehme Stimmung.

FAZIT: Früh aufzustehen, alleine zu fotografieren und selbst als Model zu fungieren ist anstrengend, lohnt sich aber.  Das Shooting muss stringent und zügig durchgeführt werden, um in dem knappen Zeitfenster des Sonnenaufgangs möglichst viel Material produzieren zu können.

 


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