Studioshootings erfordern in der Regel einen sehr hohen Aufwand in Vorbereitung, Durchführung und in der Nachbearbeitung. Ich habe in de Vergangenheit einige Studiosessiond durchgeführt, alle fanden unter meinem Carport statt (z.B. Yamaha FZ6 Fazer S2, Suzuki GSX-R 750, BMW R1200GS, Kawasaki Ninja).
Es gibt aber auch eine einfachere Methode, Studio-ähnliche Bilder zu fabrizieren, und das mit sehr wenig Aufwand. Nach dem Shooting Björns Honda Shadow auf einem Feldweg sind wir noch zu einer anderen Location gefahren. Und das hier haben wir gemacht:
“Aha, hat der Schlingel ein großes Studio gemietet”. Die Antwort lautet aber “Nöööö”. Dieses Bild und auch alle anderen unten haben wir auf einem großen, leeren Parkplatz ohne Beleuchtung erstellt (der Bus war nicht mehr da, als wir fotografiert haben):
Setup: Ein einzelner Aufsteckblitz auf einem Stativ, welches in der Länge ausgefahren war, so das man im Grunde einen Blitz an einer langen Stange hatte. Der Blitz wurde von einem Assistenten direkt über das Bike gehalten (Assistent = der Biker Björn in diesem Fall). Der Blitz feuerte senkrecht nach unten, Bild aufnehmen, fertig.
Klingt erst einmal einfach, aber damit das funktioniert, braucht man die richtige Location. Der Parkplatz war a.) sehr groß und b.) unbeleuchtet. Somit stand das Bike in einer großen, dunklen Umgebung, und die nächste Wand (die Licht reflektieren kann) war ca. 10 m weg. Der Blitz feuert einen Lichtkegel nach unten, und natürlich wird etwas Licht in die Umgebung reflektiert. Wenn aber dann nichts in der Nähe steht, was dieses reflektierte Licht wieder zurückwerfen kann, escheint der Hintergrund schwarz.
Das ist natürlich nicht die gleiche Beleuchtunssituation wie in einem Studio, aber mit sehr wenig Aufwand kann man schnell schicke Ergebnisse produzieren. Hier ein absichtlich überbelichtetes Bild, um die Umgebung zu zegen. Rechts im Bild Björns Arm.
Danach blieb uns nur noch, das Bike Stück für Stück zu rotieren und aus jedem Winkel ein Bild zu machen.
Sehr schicke Aufnahmen und toll, dass Du die Idee dahinter teilst. Von Blitzen habe ich ja noch keine Ahnung, wie steuert man den richtigen Zeitpunkt bzgl Auslösen der Kamera und des Blitzlichts?
So, nun muss ich die anderen Blogbeiträge lesen.
Danke und viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
die Blitze müssen dazu in den sog. “Slave” Modus. Das bedeutet, sie warten auf ein Signal, um ausgelöst zu werden. Dieses Signal kann (bei Nikon zumindest, Canon sicher ähnlich) vom internen Kamerablitz kommen, d.h. der kleine Aufklappblitz kommuniziert mit dem Slave-Blitz, der nicht mit der Kamera verbunden ist. Bei Nikon ist das ganze sogar noch intelligenter mit dem Creative Lighting System. Man kann mehrere Blitze ansteuern und sie in verschiedene Gruppen einteilen, d.h. Gruppe A soll stark blitzen, Gruppe B weniger stark. So kann man bei komplexen Belichtungen das Licht gezielt einsetzen.
Alternativ kannst Du zum Auslösen auch Funkauslöser nehmen (benutze ich, weil die Lichtblitze vom Kamerablitz in der freien Natur manchmal nicht beim externen Blitz ankommen). Funkauslöser gibt es für wenig Geld, ich benutze die von Yongnuo. Du brauchst dann eine Steuereinheit, die auf den Blitzschuh der Kamera kommt und pro Blitz eine Empfängereinheit.
Or the art of mastering the light…!!