In Vorbereitung meines Vortrages bei den BMW Motorrad Days 2018 musste ich natürlich noch einige BMWs fotografieren, damit ich auch genügend Material für den Vortrag habe. Wie praktisch, dass mein Freund Carsten sich frisch eine RnineT gekauft hatte! Und da Carsten aktiver Feuerwehrmann ist, war die Location (immer wieder meine größte Herausforderung bei Shootings) auch direkt geklärt.

Das Shooting war eine bunte Mischung aus Tageslichtaufnahmen, Blitzaktivitäten und am späten Abend mit Lichtmalerei. Wir haben und um 18:30h getroffen und um Miternacht schluss gemacht. Im Grunde hätte ich noch bis 03:00 morgens weitermachen können, aber es fing an zu regnen und leider mussten Carsten sowie auch ich am nächsten Morgen wieder arbeiten.

Wenn man den Fuhrpark einer Feuerwache zur Verfügung hat, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Denn auf der Wache finden sich viele Dinge, die dem Motorradfotografen nützlich sein können: Leitern, große Autos, Wasserschläuche (dazu später mehr…)

Für die obige Aufnahme stand ich auf einer ca. 2m hohen Leiter und konnte so eine schöne Heckansicht von schräg oben erstellen. Die Maschine stand auf dem Waschplatz der Feuerwache – einer betonierten Fläche mit ansprechender grober Struktur, die bei Streiflicht gut zur Geltung kommt. Links und rechts der Maschine befand sich je ein Blitz auf Stativ mit einer 80x80cm großen Softbox. Da die Aufnahme noch bei Tageslicht gemacht wurde, musste ich die Blende weit schließen (wenig Tageslicht reinlassen) und dei Blitzleistung auf Maximum stellen. So habe ich das Tageslicht quasi “ausgesperrt”. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad ganz gut. Es war ein sehr bedeckter Abend, also keine grelle Sonne, so dass die Aufsteckblitze noch eine Chance hatten, gegen das Tageslicht anzuarbeiten.

Diese Aufnahme ist ohne Blitze entstanden. Carsten fuhr ein Einsatzfahrzeug aus der Halle und schob die RnineT direkt daneben. Ich habe das Foto vom Dach des Wagens aus gemacht: Auf die Kante gesetzt (Beine über den Rand baumeln lassen), Kamera artistisch angehaucht am ausgestreckten Arm so weit wie möglich von mir gehalten und Bilder machen. Wichtig war mir, so genau wie möglich über die Mittellinie der Maschine zu kommen, was hier ganz gut geklappt hat. Im Originalbild befand sich auf der linken Tankhälfte (also im Bild die untere Hälfte) natürlich die Spiegelung des Feuerwehrautos. Diese habe ich entfernt, indem ich ganz frech die andere Seite des Tanks kopiert und rübergespiegelt habe (ja, jetzt wo ich das gesagt habe, fällt euch die Symmetrie in der Spiegelung auf, gell?). Randnotiz: Das Rüberspiegeln des Tanks war nur deshalb einfach, weil ich die Mittellinie ganz gut getroffen hatte.

Hier ein weiterer Shot bei Tageslicht. Dieses Foto habe ich mit dem Tele bei ca. 185 mm aufgenommen. Ich war ca. 20m von der Maschine entfernt, und diese stand gute 10 m von dem Feuerwehrauto weg, durch die große Brennweite rücken Vorder- und Hintergrund stark zusammen. Das nennt man “Kompressionseffekt”: Das Tele holt alle weit entfernten Objekte nah heran. Durch die offene Blende (f/2.8) wurde das Feuerwehrauto leicht unscharf abgebildet. Kritiker mögen bemängeln, dass das Einsatzfahrzeug zu dominant im Bild ist und mehr Aufmerksamkeit zieht als das Motorrad. Das stimmt in diesem Fall zwar, aber da Carsten als Feuerwehrmann einen direkten Bezug dazu hat, habe ich das Bild in der Serie belassen.

 

Im nächsten Teil zeige ich euch, was wir dann bei Dunkelheit alles für Schabernack getrieben haben (und dann wird auch gelüftet, wofür wir den Feuerwehrschlauch brauchten)