In Vorbereitung auf meinen Vortrag bei den BMW Motorrad Days 2018 habe ich viele Shootings mit BMWs durchgeführt, darunter mehrfach Shootings mit einer RnineT. Carstens RnineT gab es im Blog schon öfters, und zwar im Bericht vom Shooting auf der Feuerwache (Teil 1, Teil 2). Dieses mal sind wir zum Hannoveraner Flughafen gefahren und haben uns in der Einflugschneise positioniert. Ziel war es, neben der schönen Abendsonne noch Fotos mit im Anflug befindlichen Flugzeugen zu bekommen, das kommt aber in einem späteren Artikel.
Doch first things first. Die Location befindet sich direkt außerhalb des Flughafenzaunes, einem öffentlich zugänglichen Punkt. Neben den einfliegenden Maschinen hatten wir auch ein schönes Getreidefeld und erst in mehreren hundert Metern Entfernung waren Bäume. Das ist in der Hinsicht für Sonnenuntergangbilder ideal, als dass man die Sonne aus dieser Entfernung recht lange zu sehen bekommt, bevor sie hinter den Bäumen verschwindet. Denn je näher man den Bäumen ist, desto eher gerät man in ihren Schatten.
Bei diesem Bild habe ich links von der Maschine einen einzelnen Blitz positioniert, welcher das Motorrad aufhellt. Bei Gegenlichtaufnahmen hat man in der Regel einen “Lichtschleier” vor der Maschine, wie man auf dem ersten Foto dieses Artikels sehen kann. Durch den Blitz bekommt die Seite der Maschine (welche ja dem Sonnenlicht abgewandt ist) eine Extraportion Licht und der Schleier wird abgemildert bzw. überstrahlt.
Interessant sind diese beiden Bilder, ihr könnt an ihnen die Wirkung von Gegenlicht begutachten. Beide sind ohne Blitzlicht entstanden. Beim linken Foto habe ich eine sehr tiefe Perspektive eingenommen, so dass die untergehende Sonne hinter dem Tank der Maschine verschwindet. Dadurch wurde das grellste Licht abgeschirmt und die sehr dunkle Seite des Mopeds konnte gut belichtet werden (in der Nachbearbeitung wurden die Tiefen etwas hochgezogen und der Klarheit-Regler bemüht.
In der rechten Aufnahme ist eine etwas höhere Position von mir gewählt worden. Die Sonne ist nun im Bild und es entstehen der charakteristische Gegenlicht-Schleier sowie Lens Flares (Blendenflecke). Die Aufnahme ist nun weniger klar, die Sonne überblendet das Motorrad ein wenig. Das ist auch nicht weiter schlimm, denn das Bild hat auch so seinen Reiz. Ihr müsst beim Fotografieren nur wissen, in welcher Situation welcher Effekt auftritt.
Nächste Situation: Carsten verdeckt mit seinem Helm die untergehende Sonne, ein Blitz hellt die Maschine von rechts auf. Damit hätten wir alle Kombinationen durch (Gegenlicht, Gegenlicht versteckt, Gegenlicht angeblitzt, Gegenlicht versteckt angeblitzt).
Das war ein Special zum Fotografieren im Gegenlicht. Im nächsten Teil erzähle ich, wie wir die landenden Flugzeuge in die Komposition mit eingebunden haben.
Hallo Julian,
sehr gelungene Bilder, sehr schöne Stimmung die da rüber kommt. Steht die BMW im dritten Bild leicht schräg? Hat die Maschine auch keinen Zentralständer (wenn das die Dinger sind die die Maschine im 90 Gradwinkel sichern)? Wird bei meiner Übungsharley auch so sein. Bin mal gespannt, ob ich das Licht auch mit Lumecubes so setzen kann, muss erst noch einen anderen Blitz für meine Olympus finden.
Freu mich schon auf die nächsten Bilder mit Fliegern…
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
auf der dritten Aufnahme steht die Maschine auf dem Seitenständer, allerdings habe ich unter den Seitenständer etwas gelegt, damit die Maschine aufrechter steht. Ich nutze der Optik wegen einen abgesägten Kolben von einem VW Bully. Du kannst den Kolben auf dem Titelbild hier gut sehen: https://lumenatic.com/2018/08/16/video-feuerfotografie/
Lichtformer: Experimentiere ruhig mal mit nackten Blitzen, das bringt manchmal bessere Ergebnisse als eine Softbox. Hängt von der Art der Maschine ab, kann ich jetzt nicht in eine konkrete Regel giessen.
You are the master of the light…!! Great stuff again…!!