Eine gute Location macht das halbe Shooting. Die andere Hälfte ist vernünftiges Licht, die dritte Hälfte… moment da stimmt doch was nicht? 😉


Jedes Jahr blühen rund um Hannover die Mohnfelder. Interessanterweise sind es jedes Jahr andere Stellen, was ich aber recht praktisch finde. So kann man jedes Jahr an einer anderen Stelle ein Mohnblumen-Shooting machen, ohne dass sich die Location widerholt.

Dieses Jahr habe ich zwei Shootings in dem Mohnfeld durchgeführt (dieser Artikel behandelt das erste Shooting.) Beide habe ich mit natürlichem Licht gemacht, da ich mit dem Motorrad unterwegs war und keine große Beleuchtungsausrüstung mitführen wollte bzw. konnte.

Beim ersten Shooting hat wieder meine Frau gemodelt, die schon öfters für mich vor der Kamera stand. Es war bewölkt, so dass wir mit einem sehr weichen Licht ohne große Schatten arbeiten konnten.

Wer sich nun übrigens fragt, wie es den Blumen so geht, wenn wir mit dem Motorrad mitten auf das Feld fahren, den kann ich beruhigen. Die Maschine stand auf einer breiten Gasse in dem Feld, wo keine Blumen wuchsen. Durch die niedrige Kamerapespektive entsteht allerdings die Illusion, dass das Moped in einem dichten Blumenfeld steht. Tatsächlich standen aber auch abseits dieser Gasse die Pflanzen recht weit auseinander, so dass mein Model ohne schlechtes Gewissen ein paar Meter ins Feld reingehen konnte.

Rein technisch gesehen ist so ein Shooting einfach. Man muss kein Licht setzen, sondern kann die Kamera in den präferierten Modus stellen und loslegen (ich arbeite meist im Manuellen Modus M, so dass ich komplette Kontrolle über Blende und Belichtungszeit habe.

 Die größte Herausforderung für mich ist es, gleichzeitig zu fotografieren und dem Model Anweisungen zu geben. Daher sollte man sich vor einem Shooting (das gilt generell, nicht nur für Modelshootings) genau überlegen, welche Bilder man haben möchte. Denn sonst müsst ihr über die Komposition nachdenken, fotografieren UND Anweisungen geben. Vorbereitung ist hier also eine weitere halbe Miete (s.o. 😉 ).

Zwar hatte ich mich vorbereitet, aber in meinem Kopf waren lauter Bilder mit goldenem Abendlicht wie dem obigen. Tatsächlich war die Sonne aber zu 95% der Zeit hinter Wolken, so dass ich spontan umdenken musste. Das war etwas anstrengend und erforderte viel Aufmerksamkeit, hat am Ende aber doch ganz gut geklappt.

FAZIT: Flexibel im Kopf bleiben und mit dem arbeiten, was da ist. Kein Plan übersteht die erste Konfrontation mit der Realität zu einhundert Prozent. Also muss man sich anpassen, um am Ende doch noch mit vielen schönen Bildern auf der Speicherkarte nach Hause zu fahren.


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