Meine Schwäche für Superbikes hat mich ein weiteres mal dazu verleitet, eine dieser Schönheiten zu fotografieren. An einem wettertechnisch wackligen Samstag habe ich mich daher mit Dennis getroffen und seine Yamaha YZF-R6 fotografiert. Dennis ist ebenfalls Motorradfotograf, wir kannten uns über Facebook bzw. eine der dortigen Fotografiegruppen.

Besonders interessiert war ich an diesem Bike auch deshalb, weil ich vor meiner Triumph Tiger eine Yamaha FZ6 gefahren bin, welche aus der R6 entwickelt wurde.

Dieser Shoot war der erste große Outdoor-Einsatz für mein neues Blitzequipment (Godox AD600Pro Studioblitze und große Softboxen). Somit musste auch ich mich erst einmal an die Handhabung der neuen, großen Lichtwummen gewöhnen (denn bislang hatte ich ja immer mit handlichen, aber leistungsschwächeren Aufsteckblitzen gearbeitet).

Und hier könnt ihr auch direkt sehen, dass das neue Equipment etwas aufwändiger zu handhaben ist. Links ist einer der AD600Pro an einem C-Stand (ein schweres Stativ) mit einer 80x120cm Softbox. Da dies ein wunderbares Segel darstellt und es leicht windig war, habe ich das Stativ mit meinem Studiokoffer beschweren müssen. Von oben kommt ein Striplight 25x180cm, das ebenfalls von einem Godox AD600Pro befeuert (mit einer Verlängerung, welche Blitzbirne vom Generator trennt).

Da das Striplight einigermaßen mittig über dem Bike sein sollte und der Kragarm des Stativs zu kurz war, musste Dennis einspringen und kraft seiner Muckis das Stativ kippen. Jetzt versteht ihr vielleicht, warum es immer gut ist, einen oder mehrere Assistenten dabei zu haben…

Man beachte, dass die Sonne geschienen hat! Das gibt dem Bild einen besonderen Look. Blauer Himmel, Sonnenschein, gleichzeitig hat man ein besonderes Licht für das Motorrad.

Wir haben dann die Position gewechselt und Dennis hat die R6 auf eine Brücke gefahren, welche eine Schnellstraße überspannt. Die Sonne stand exakt in Flucht mit der Brücke, so dass hier eine krasse Gegenlichtsituation entstanden ist. Ein einzelner (Aufsteck)Blitz auf dem Boden links im Bild (Gerät wurde wegretuschiert) hat nun Die Maschine ein wenig aufgehellt, kommt aber nicht gegen die pralle Sonne an. Mit etwas Nachbearbeitung bin ich dann bei dem oben stehenden Ergebnis gelandet. Ein anderer Look, nicht so clean und glasklar wie die Bilder davor, aber das ist halt die Abwechslung, die man braucht als Fotograf!

Das Licht verändert sich dramatisch, sobald sich Wolken vor die Sonne schieben. Dieses Bild ist einige Minuten nach dem Gegenlichtbild entstanden. Es sind keine zusätzlichen Lichtquellen verwendet worden. Das grelle Gegenlicht ist weg, nun konnte ich ganz normal fotografieren und erzielte wieder eine andere Art von Foto.

Der Knaller des Tages sollte allerdings noch kommen. Ich kann dies nur als “zur richtigen Zeit am richtigen Ort bezeichnen”. Als wir einige Zeit später wieder ein paar Meter gewandert waren, gab es einen kurzen Schauer, und direkt darauf brach die Sonne durch die Wolken. Das Ergebnis ist klar – ein Regenbogen entstand. Hektisch scheuchte ich Dennis samt Maschine auf einen Fußgängerweg , der vor einem freien Feld war. Und da gelang mir diese Aufnahme.

Wenn ich in Ruhe nochmal überlege, wieviel Glück ich hatte, ist es schon fast etwas surreal. Ich musste gerade meine Fotoausrüstung dabei haben, mit einem Bike beschäftigt sein, es musste ein Regenbogen entstehen UND dann musste ich auch noch an einer Location sein, welche freie Sicht garantiert. Stellt auch vor, wir hätten uns in der Stadt getroffen zum fotografieren, dann wäre der Regenbogen nur über einer Häuserzeile zu sehen gewesen.

Im nächsten Blogbeitrag zeige ich weitere Bilder von diesem Shooting, diesmal in der Abenddämmerung.